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„Alles rund um die Angehörigenpflege“ Thema beim Info-Nachmittag des VdK-Ortsverbandes Reichelsheim

„Alles rund um die Angehörigenpflege“ Thema beim Info-Nachmittag des VdK-Ortsverbandes Reichelsheim

Für den letzten Info-Nachmittag in diesem Jahr hatte der VdK-Ortsverband Reichelsheim das Thema „Alles rund um die Angehörigenpflege“ gewählt. Wie Vorsitzender Gerd Wagner in seiner Begrüßung der zahlreichen Gäste zum Ausdruck brachte, werden rund 4 Millionen Menschen in Deutschland von Angehörigen gepflegt und versorgt. Nur etwa 1,5 Millionen Menschen davon sind in der Pflegeversicherung als pflegebedürftig anerkannt. Hinzu kommen 2,5 Millionen Hilfsbedürftige, die keine Leistungen erhalten – etwa viele an Demenz erkrankte Menschen.

Pflegende Angehörige sind ca. 37 Stunden pro Woche im Einsatz – unbezahlt und ohne Urlaub. In vielen Familien wird gering oder gar nicht bezahlte Pflegarbeit geleistet. In Pflegestufe 3 sind es sogar 54 Stunden – mehr als die zulässige Höchstarbeitszeit pro Woche.

Würden die Angehörigen diese Arbeit nicht leisten, müssten mehr als 3 Millionen Vollzeitstellen im Pflegebereich neu geschaffen werden. Der Sozialverband VdK Deutschland fordert deshalb seit langem unter anderem kostenfreie Entlastungsangebote für pflegende Angehörige, einen Rechtsanspruch auf Pflegezeit analog zum Elterngeld, die Anhebung der Rentenbeiträge für pflegende Angehörige und die Umsetzung des Grundsatzes „Rehabilitation vor Pflege“, damit ältere Patienten länger so selbständig wie möglich leben können.

braun-vortragZum Thema „Alles rund um die Angehörigenpflege“ referierten die Leitungskräfte der Sozialstation Mittlere Wetterau Helena Braun und Petra Caspari sehr anschaulich, was unter Pflegebedürftigkeit zu verstehen ist und wo die Unterschiede zwischen Häuslicher Krankenpflege und Pflegeversicherung liegen. Eingehend behandelt wurden die Beratungsmöglichkeiten seitens der Pflegedienstleistungsanbieter, die Beantragung von Leistungen, die Begutachtung durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen und auch Rechtsschutzmöglichkeitent, falls erforderliche Leistungen seitens der gesetzlichen Kassen abgelehnt werden. Welche Leistungen seitens der Pflegekassen in den einzelnen Pflegestufen, bei voll- oder teilstationärer Heimunterbringung, bei der Hilfsmittelversorgung und auch bei notwendigen häuslichen Umbaumaßnahmen zu erwarten sind, fand ebenfalls breiten Raum im Vortrag von Helena Braun und Petra Caspari.

Zur Abrundung der VdK-Info-Veranstaltung wurde das Anlegen einer „Notfallmappe“ behandelt, in der alle wichtigen Unterlagen für den Notfall wie Vorsorgevollmachten, Versicherungsunterlagen, Rentenunterlagen, Finanzielle Angelegenheiten und vieles andere mehr zusammengestellt werden sollten.