Zweckverband

Sozialstation Mittlere Wetterau

Glück Auf Straße 8, 61203 Reichelsheim - Weckesheim
Telefon: (06035) 8209100
E-Mail: info@sozialstation-wetterau.de

Sturzprophylaxe

„Es brechen nicht nur Knochen“

Es gibt viele Grün de wieso ein Mensch stürzt, Diese können ihre Ursache im Gesundheitszustand Ihres Angehörigen haben, d.h. „von innen kommen“, oder durch äußere Faktoren verursacht oder verstärkt werden.

Vom Menschen ausgehende Risikofaktoren

  • Gleichgewichtsstörungen
  • Eingeschränkte Bewegungsfreiheit
  • Erkrankungen (wie Epilepsie, Blutdruckschwankungen, Diabetes, Multible Sklerose, Morbus Parkinson, chron. Erkrankungen)
  • Sehbeeinträchtigung (Sehschärfe)
  • Demenz (Variabilität der Schrittlänge, Selbstüberschätzung)
  • Ausscheidungsverhalten (häufiger Harndrang, auch nachts)
  • Angst vor Stürzen (Mangel an emotionaler Unterstützung nach Stürzen)

Äußere Risikofaktoren

  • Schuhe, Kleidung (zu groß, zu klein, ausgeleiert)
  • Medikamente (Entwässerung, Schlaf- und Beruhigungsmittel)
  • Gefahren in der Umgebung (schlechte Beleuchtung, Treppen, fehlende Haltemöglichkeiten, herumliegende Gegenstände, Wetter, Sicherheitsausstattung)

Wie erkenne ich ein Sturzrisiko?

Viele Faktoren tragen dazu bei, dass es zu einem Sturz kommen kann. Je mehr Faktoren zusammentreffen, umso größer ist die Gefahr zu stürzen. Wir haben bei Ihrem Angehörigen das Sturzrisiko fachlich geprüft und festgestellt, dass Ihr Angehöriger sturzgefährdet ist. Die Einschätzung, ob eine Person „sturzgefährdet“ ist, erfordert eine gute Beobachtungsgabe und viel Erfahrung mit dem Thema Sturzgefährdung. Da Sie Ihren Angehörigen am besten kennen und viel mehr Zeit mit ihm verbringen als das Pflegefachpersonal des Pflegedienstes, können Sie die Pflegefachkraft des Pflegedienstes bei der Einschätzung unterstützen, indem Sie Ihre Beobachtungen weitergeben und bei einem bereits erfolgtem Sturz, auch wenn Ihr Angehöriger keine Schäden davongetragen hat, den genauen Ablauf wie es zu dem Sturz kam, wiedergeben. Nur durch eine Analyse des Sturzes und eine genaue Beobachtung Ihres Angehörigen kann festgestellt werden, welche Ursachen bei ihm zur  „Sturzgefährdung“ führen.

Welche Maßnahmen sind sinnvoll um einen Sturz zu vermeiden?

Sollte die Ursache durch Probleme mit dem Gleichgewicht, der Körper balance, Körperwahrnehmung und Kraftverlust verursacht werden, empfiehlt sich ein spezielles Training:

  • Kräftigung der Oberschenkel-, Gesäß- und Wadenmuskulatur
  • Kräftigung der Arm- und Rumpfmuskulatur
  • Gleichgewichtsübungen im Stand und in der Fortbewegung

Denn, je mehr Muskeln der Mensch hat, desto sicherer ist er und Muskeln halten warm.

Wenn Ihr Angehöriger Probleme mit der Ausscheidung hat und es dadurch zur
Sturzgefährdung kommt, können viele Faktoren dazu beitragen ihm Sicherheit zu geben wie z.B.:

  • die Toilette sollte rechtzeitig aufgesucht werden, nicht erst wenn der Harndrang schon zu stark ist
  • Kleidung sollte für den Toilettengang schnell entfernt werden können, indem z.B. keine
    Knöpfe oder andere Verschlüsse erst geöffnet werden müssen
  • die Toilettesollte eine gute Sitzhöhe haben, eventuell ist eine
    Sitzerhöhung auch mit Haltegriffen einzusetzen
  • die Toilette muss problemlos erreicht werden können, eventuell sollte ein Toilettenstuhl zum Einsatz kommen
  • vor allem wenn nächtliches Wasserlassen ein Problem darstellt, sollte auf sicheres
    Schuhwerk und ausreichende Beleuchtung geachtet werden
  • durch einen ausreichenden Wäscheschutz (Vorlagen) kann das Sicherheitsgefühl erhöht
    werden

Alle Ursachen die durch Erkrankungen oder Medikamente verursacht werden, sollten mit dem behandelnden Arzt besprochen werden, der dann ggf. eine Änderung der Medikamente oder andere Maßnahmen einleiten kann.
Auf eine ausreichende Trinkmenge zu achten ist ebenfalls sinnvoll, denn oftmals treten
Verwirrtheitszustände durch Flüssigkeitsmangel auf.

Folgende Bereiche sollten Sie überprüfen:

Zugang zum Haus

 

  1. Treppengeländer vorhanden
  2. Licht vorhanden

Hausflur und Treppen

 

  1. Treppen mit rutschhemmendem Belag
  2. Handlauf innen und außen vorhanden
  3. Sitzmöglichkeit zwischen den Etagen
  4. Licht, ggf. mit Bewegungsmelder, vorhanden

Technische Ausstattung

 

  1. Türglocke ist hörbar
  2. Telefon ist gut erreichbar
  3. drahtloses Telefon zusätzlich vorhanden

Türen

 

  1. Schwellen vorhanden
  2. Türbreiten für Rollator oder Rollstuhl ausreichend

Wohnung allgemein

 

  1. Bodenbeläge sind gesichert
  2. andere Stolperfallen sind vorhanden

Küche

 

  1. Sitzgelegenheit auch mit Hilfsmitteln bequem erreichbar
  2. Schränke werden erreicht

Bad

 

  1. Duschmöglichkeit vorhanden mit Duschhocker, ggf. schwellenloser Zugang
  2. Toilettensitzhöhe oder Toilette ist mit Nachtstuhl überfahrbar
  3. ausreichende Haltegriffe in Bad/Dusche und Toilette vorhanden
  4. Lichtschalter ist gut erreichbar, ggf. mit Bewegungsmelder kombinieren

Schlafzimmer

 

  1. Lichtschalter vom Bett aus erreichbar
  2. Ablagemöglichkeit am Bett vorhanden
  3. Bett ist auch mit Hilfsmittel, ggf. Rollstuhl zugängig
  4. Nachtlicht vorhanden
  5. Betthöhe ist angepasst

Prüfen Sie, ob folgende Bewegungen gut ausgeführt werden können:

 

  1. Aufstehen vom Bett
  2. Aufstehen vom Wohnzimmerstuhl
  3. Aufstehen von der Toilette
  4. Begehen der Badewanne bzw. Aussteigen aus Badewanne oder Dusche

Um sich sicher in der eigenen Wohnung bewegen zu können, sollten Gefahren in der eigenen Umgebung erkannt und beseitigt werden.

Durch das umstellen der Möbel kann oft mehr Sicherheit erreicht werden.

Böden und Treppen können gesichert werden

Badezimmer und Toilette können gesichert werden

angemessenes Schuhwerk verringert das Sturzrisiko um ein vielfaches

Hüftprotektoren ( zur Vermeidung von Oberschenkelhals - und Hüftbrüchen) verhindern bewiesenermaßen durch eine Umverteilung der Kraft, die bei einem Sturz auf den Knochen einwirkt, dass der Knochen bricht. Sie si nd einfach zu handhaben, reduzieren die Angst vor Stürzen, sind kaum sichtbar und erhöhen die Lebensqualität.

Überprüfen Sie die Notwendigkeit eines Hausnotrufes.

Ein Sturz kann schlimme Folgen haben und könnte oftmals so einfach verhindert werden – Packen wir es an!

Helena Braun

Pflegedienstleitung, Pflegefachkraft

Telefon (06035) 8209102
E-Mail info@sozialstation-wetterau.de

Christina Benner

Pflegedienstleitung, Pflegefachkraft

Telefon (06035) 8209104
E-Mail info@sozialstation-wetterau.de

Ute Hennich

Verwaltungsleitung

Telefon (06035) 8209101
E-Mail info@sozialstation-wetterau.de